Insektenkalender

Mit der ersten Frühlingssonne beenden auch viele Insekten ihre Winterpause und werden wieder aktiv bzw. fangen an sich zu vermehren. Da die Begegnung mit unseren krabbelnden, kriechenden und fliegenden Zeitgenossen für unsere Haut manchmal unangenehme Folgen haben, lohnt es sich im Blick zu behalten, wann im Jahr mit welchem stechenden, beißenden oder reizenden Insekt zu rechnen ist.

Insektenname März Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt

Zecken

Die zwischen 2,5 und 4,5 mm großen Zecken zählen zu den Spinnentieren und werden bereits bei Temperaturen über 7°C aktiv. Sie halten sich in einer Höhe von 30-60 cm auf, daher muss beim Aufenthalt in Wiesen und Wäldern auf diese Parasiten geachtet werden. Vor allem an warmen Tagen, an denen eine überwiegend kurze Kleidung „Angriffsfläche“ bietet, sollte man wachsam sein, da Zecken Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen können. Für Risikogebiete ist daher eine Schutzimpfung gegen FSME eine Empfehlung.  Wer sich bei Aktivitäten im Freien vor den Zeckenstichen selbst schützen will, kann auf Repellentien zurückgreifen.

Bienen

Ab ca. 12°C beginnen Biene mit den ersten Flügen. Die Biene sticht nur, wenn sie sich bedroht fühlt, und bezahlt es mit ihrem Leben. Kommt es dennoch zum Stich, kann sich die Einstichstelle röten, anschwellen, heiß werden und schmerzen und/oder jucken. Je eher der Stachel entfernt wird, umso früher kann der Giftfluss unterbrochen werden. Besondere Vorsicht gilt bei Allergien, hier kann es zu einer Schockreaktion kommen, die deutlich alarmierendere Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Schwellungen von Hals Lippen oder Zunge bis hin zu Atemnot oder Kreislaufkollaps hervorruft.

Eichenprozessionsspinner

Schmerzhafte Entzündungen der Haut beschert der Kontakt mit den Brennhaaren der Raupe des Eichenprozessionsspinners. Seinen Namen hat er, da dieser Falter in Eichen bzw. Eichenwäldern seine Eier ablegt und die geschlüpften Raupen sich hier ihre Nester spinnen und in langen Prozessionen die Bäume hochwandern.  Der Kontakt mit den Raupen oder den Gespinsten hat auf Grund des Nesselgifts Thaumetopoein in den Brennhaaren eine Immunreaktion mit Hautentzündung und Juckreiz zur Folge. Bei Kontakt mit den Raupenhaaren niemals die Augen berühren, möglichst schnell duschen, Haare waschen und den Arzt aufsuchen!

Grasmilbe

Die Grasmilbe gehört zu den Spinnentieren und nur ihre Larven beißen. Mit ihnen muss in trockenen Wiesen gerechnet werden. Dort lassen sie sich von der Spitze des Grashalms abstreifen, wenn ein potenzielles Opfer vorbeikommt. Sie sind orangerot und beweglich, aber sehr klein und daher kaum zu erkennen.  Bisse der Grasmilbe können sehr unangenehm sein und zeigen sich an stark juckenden, roten Pusteln. Der mit ein paar Tagen Verzögerung einsetzende Juckreiz ist enorm und hält Tage bis Wochen an. Deshalb am besten nie barfuß über den Rasen laufen und ihn immer feucht halten!

Bremse

Sieht fast wie eine harmlose Fliege aus, ist es aber nicht: Die Bremse fällt uns an schwülen Sommertagen lautlos an und sticht schmerzhaft zu. Wärme, Wasser und Schweißgeruch findet sie besonders anziehend. Ihre großen Mundwerkzeuge verursachen den deutlichen Schmerzimpuls, doch spätestens nach drei Tagen sollte der Biss verheilt sein. Selten kann sie Infektionskrankheiten wie Borreliose übertragen. Bildet sich ein roter Hof um die Stelle, ist der Arzt gefragt.

Kriebelmücke

Die Kriebelmücken gehören zwar nicht zur Familie der bekannteren Stechmücken, aber auch sie saugen Blut, indem sie als sogenannte Poolsauger eine kleine Wunde in die Haut beißen und den entstehenden Blutstropfen trinken. Anzutreffen sind sie in großen Schwärmen in der Nähe von fließenden Gewässern. Ähnlich wie die Grasmilbe überträgt die Kriebelmücke in unseren Breitengraden keine Krankheiten, sorgt durch ihren schmerzhaften Biss aber für einen teilweise sehr langanhaltenden Juckreiz.

Sandmücken

Relativ neu auf dem Vormarsch in unseren Gefilden ist die Sandmücke mit den hervorstehenden schwarzen Augen. Sie sticht vor allem nachts zu und vorzugsweise an dünnen Hautstellen in Gesicht, Nacken, Händen oder Füßen. Eine Folge sind die juckenden und roten Einstichstellen, ein weiteres Risiko ist die Übertragung von Krankheitserregern wie Phleboviren.

Gemeine Stechmücke

Der Stich, der in Deutschland noch am häufigsten verbreiteten Gemeinen Stechmücke, ruft „nur“ die klassische und wohlbekannte juckende und geröteten Schwellung hervor. Dass sie von Licht angelockt wird, ist ein Mythos.

Wespen

Wespen machen sich nützlich, indem sie Pflanzen bestäuben und zu deren Vermehrung beitragen. Doch sie sind eher unbeliebt, werden sie doch durch Essen wie Süßes oder Fleisch angelockt. Es hilft, Speisen abzudecken und nicht zu schlagen, denn außerhalb ihres Nests stechen Wespen nur, wenn sie sich bedroht und in die Enge getrieben fühlen.

Hornissen

Die Hornisse ist die größte einheimische Wespenart. Viele halten sie für gefährlich, dabei ist sie ein friedlicher, scheuer Brummer. Ihr Stich erfolgt bei Bedrohung und gleicht dem Wespenstich. Da ihr Bestand akut gefährdet ist, darf sie nicht getötet werden!

Asiatische Buschmücke

Die invasive Art der Asiatischen Buschmücke hat sich vermutlich schon in ganz Deutschland ausgebreitet, denn sie mag es auch kühler und überlebt den Winter. Sie kann Krankheiten wie das West-Nil-Virus übertragen, die schlimmstenfalls eine Gehirnentzündung verursachen.

Asiatische Tigermücke

Auffällig weiße Streifen auf dunklem Körper kennzeichnen die bis zu 10 mm große Asiatische Tigermücke. Das Weibchen sticht überwiegend am Tag. Sie kann Dengue-, West- Nil-, Zika- oder Gelbfieber übertragen. Aber nur, wenn sie vorher einen Erkrankten gestochen hat!